Angelehnt an den Auftakt [Beitrag vom 17.01.2023 „Ein neuer Auftakt„] habe ich im letzten Training den Begriff „mushin“ hervorgehoben: Leerer Geist (aus dem jap.: frei von hinderlichen Gedanken). Denn wie oft – begegnen wir dem nicht immer wieder – hängen die eigenen Gedanken etwas nach oder sich setzen sich in dem fest, etwas voraus zu bedenken oder zu planen.
Aber was ist mit dem Hier und Jetzt? Versuchen wir doch mal die Gedanken vorbeiziehen zu lassen – erlauben uns für Momente Abstand von Effektivität und Leistung zu nehmen! Richten stattdessen unser Augenmerk auf Atmung und Haltung – selbst das Miteinander stellen wir mal kurz beiseite!
Und dann – „mushin“ – aus dem Inneren heraus gerichtet eröffne ich mich dem, was ist – stelle mich der Welt und lasse meine intuitive Entscheidung zu: Nehme den Angriff, das Zugreifen ohne Abwehr und Beurteilung auf – stelle mich nicht dem Übergang zum Miteinander entgegen, sondern gebe den Raum frei.
Einen Raum für das Gemeinsame – für ein kreatives, konstruktives Zusammenwirken – und begleite diejenige / denjenigen, welche/r die eigene Mitte verlassen hat.
Was für ein Gewinn liegt darin verborgen, wenn ich (und gleich wenn es nur ein Bruchteil vom Tag ist) mich „mushin“ hingebe?
„shinkū myō“ – „Aus wahrer Leerheit erscheint das wunderbare Sein.“ [Shunryu Suzuki: Zen-Geist Anfänger-Geist | Wiener Verlag, Himberg (2000) 9. Aufl. S.124]