Der Weg des Ai-Ki – des Harmonisierens von Energie – ist eine Kampfkunst, in welcher die / der Übende einen Weg zur Reinigung und Entfaltung des eigenen Selbst geht. Aikidō ist eine Körper- und Geistes-Schule, bei der es um die eigene Harmonisierung mit sich selbst und der Umgebung geht.
In diesem Sinne sprechen wir von einer Friedenskunst. Nicht das Bezwingen oder gar Besiegen von jemand anderem steht im Vordergrund, sondern das Üben sich selber zu Überwinden.
Dieser Weg kann nicht alleine gegangen werden. Der / die angreifende/n Partner/in ist ein Spiegel zur Reflektion der eigenen Bewegung und kann sogar bis hin zum Reflektieren des eigenen Selbst wirken. So üben wir uns, aus der eigenen Mitte heraus, Angriffe offen aufzunehmen, Bewegungen weiter fließen zu lassen und zu einer Einheit zu werden. Die Stärkung der eigenen Mitte steht dabei im Mittelpunkt.
Anhand von Techniken – im Sinne von Werkzeugen – erlernen wir zunächst die Grundlagen von Haltung, Orientierung und Bewegung – stets geprägt mit den Attributen natürlich und schlicht.
Durch das Ausweichen gehen wir nicht auf eine Konfrontation ein und verändern zudem die Betrachtung. In dem wir die Angriffsrichtung verlassen rufen wir eine Leere hervor, in welcher Raum und Zeit ohne Urteil und Bewertung sind.
Im alltäglichen Leben unterliegen wir ständig äußeren Einflüssen und sind oft in Bewegung – dabei verlieren wir uns häufig selbst. Beim Aikidō bringen wir Atem, Körper und Geist sich wieder näher, kommen wir wieder bei uns an und lernen die eigene Einheit über das Training hinaus zu stärken.
Zen in Bewegung – in Harmonie mit sich und der Umwelt zu sein unterliegt keinen unergründlichen Geheimnissen.