„uke no jūyōsei“ – Die Bedeutung des / der Partners/in ist für das Training im Budō außerordentlich groß. So braucht es von Zeit zu Zeit ein paar Worte dazu, da das notwendige Verständnis für diese Rolle nicht selbsterklärend ist.
Welche Aufgabe/n hat der / die Partner/in? – Der Angriff soll den / die Übende/n „shite“ in der eigenen Entwicklung unterstützen. Dies setzt aber voraus, dass „aite“ so wenig wie möglich eigene Gewohnheiten, Unklarheiten und / oder Unsicherheiten in die jeweilige Übung mit hineinbringt und der Führung nachkommt – sich dieser nicht widersetzt. Ansonsten würde es keine ausreichende Rückmeldung mit direktem Bezug geben.
Grundlage für „aite“ ist sein / ihr „ukemi“ – damit sind das Sich-Einlassen auf die Führung, das Sich-Schützen und die Fallschule an sich gemeint.
Wie kann ich ein guter / eine gute Angreifer/in werden? – Im Training übe ich mich mit meinen Möglichkeiten so hinein zu geben, dass ich mir meiner Gewohnheiten bewusster werde. Unklarheiten kann ich stehen lassen und stelle mich schrittweise meinen Unsicherheiten. Zur Entwicklung meines „ukemi“ kommt es nicht auf Geschwindigkeit und Kraft an – diese sind für das bewusste Trainieren miteinander eher hinderlich. So lerne ich fortwährend präsenter und natürlicher auf den / die Übende/n „shite“ hinzu zu gehen – solange sich mir die Möglichkeit dazu bietet, bis hin zu dem Einlassen auf den Fall.
Was habe ich als Angreifer/in letztendlich davon? – Es ist keine einfache Sache, sich immer wieder bewusst einzulassen und an sich zu üben. Doch finde ich hierdurch zu einem gesunden, ausgleichenden Training von Körper und Verstand: Dort, wo ich stark bin, kann ich lösen, entspannen und werde flexibler – und in Bereichen meiner Schwächen stärke ich mich, werde belastbarer.
Durch das sich immer wieder Einbringen und neue Erstehen entwickle ich mein „ukemi“ und finde zu „aite“ – so gelange ich zu einem Mehr an innerer Klarheit und eigenem Freiraum.